Freitag, 31. März 2023
20:00 Uhr
Gemeindemuseum Absam
W.-Schindl-Str. 31
Im alten Kirchenwirt
6067
Absam
Buchpräsentation mit dem
Sporthistoriker Andreas Prader
Platzreservierung erbeten
0 676 / 84 05 32 700 oder
mats.breit@mac.com
unschuldigesweiss?
»Es ist die Geschichte des Abfahrtsweltmeisters und
SA-Skihelden Hellmut Lantschner sowie von NS-Superstar Josef ( Bubi ) Bradl, es ist
die Geschichte der Arlberger Skipioniere Hannes Schneider und Rudolf Gomperz.
Schneider wurde zur Emigration in die USA gezwungen, Gomperz wurde im Vernichtungslager
Maly Trostinez ermordet. Es ist auch die weitgehend unbekannte
Geschichte der SS-Skisoldaten Wilhelm Köstinger und Franz Pesentheiner sowie des
Innsbrucker Holocaust-Überlebenden und Skirennläufers Hugo Silberstein.«
So hat
Der Standard im Jänner 2022 über die bahnbrechende Studie
»Österreichs Skisport
im Nationalsozialismus« (De Gruyter, 462 Seiten) des Salzburger Zeit- und Sporthistoriker
Andreas Praher berichtet.
1934naziskispringer
Über ein Ereignis vor 99 Jahren auf der damals neuen Schanze im benachbarten Zimmertal berichtet Andreas
Praher ausführlich:
»Vor allem im Vorfeld des Juli-Putsches 1934 häuften sich
nationalsozialistische Kundgebungen bei Wettbewerben und Skisportveranstaltungen.
… Einer der Höhepunkte waren die Ausschreitungen bei den Tiroler Skimeisterschaften
in Hall am 14. Jänner 1934. Mitglieder des Skiklubs Innsbruck, die den
Behörden als Anhänger des Nationalsozialismus bekannt waren, bekundeten ihre
Sympathie zum nationalsozialistischen Regime beim Springen mit dem Deutschen
Gruß.«
unpolitischeidylle
Skisport ist in Österreich bis heute eine nationale Angelegenheit,
die bis ins hinterste Tal und Dorf hinein für Vereinsleben, Wettkämpfe,
technische Groß-Anlagen, Hochgebirgsbauten und Fernsehen – teils rund um die
Uhr – sorgt. Mythen und Heldengeschichten von der nationalen (mit Bundespräsidenten
und -kanzlern bevölkerten) bis hinunter auf die lokale Vereinsebene (mit
Präsidenten und Zeugwarten) sind im unschuldigen Weiß des immer künstlicher
werdenden Schnees geschrieben und zelebriert worden. Und so sorgt die Illusion einer
schneeüberzogenen idyllischen Parallelwelt seit über 100 Jahren wirkungsmächtig
für eine »Ski-Nation« … eine weitere Nation ohne Gedächtnis.
eintrittfrei
Adresse
Gemeinde
Museum
Absam
Im alten Kirchenwirt
Walburga-Schindl-Straße 31
A – 6067 Absam
Öffnungszeiten
Freitag 18 – 20 Uhr
Samstag 14 – 17 Uhr
Sonntag 14 – 17 Uhr
Information und Führungen
Matthias Breit
0 676 / 84 05 32 700
email
Kontoverbindung
Museumsverein Absam
IBAN:
AT98 3620 0000 0003 1542
BIC:
RZTIAT 22200